Königinnen Vermehren aus dem Überfluss heraus.
Bei der Königinnenzucht und -vermehrung halte ich mich an die Grundsätze Bruder Adams. So müssen von Beginn an bei jedem Schritt optimale Bedingungen vorherrschen. Beste Genetik, jüngste Larven, starke Pfege- und Finisher-Völker, MiniPlus-Begattungseinheiten mit schlüpfender Brut, in denen die Prinzessinnen schlüpfen, hohe Drohnendichte – nur dann sind leistungsstarke Königinnen das Ergebnis. So wird’s gemacht:
Starter. Meine Wirtschaftsvölker werden in der modifizierten 12er-Dadantbeute geführt. Die Methode funktioniert aber genauso, wenn Du in einer anderen Kiste imkerst. Ein starkes Volk (vornehmlich mit 2-jähriger Königin am Heimstand) bekommt über Absperrgitter einen zweiten Brutraum. Diesen bestückst Du wie folgt: In die Mitte kommen 10 gedeckelte Brutwaben mit aufsitzenden Bienen aus starken Spendervölkern, eingerahmt von zwei Honig-/Futterwaben. Falls keine Tracht oder nur Läppertracht herrschen sollte, wird stetig mit Honig gefüttert. Nach 9 Tagen müssen alle Weiselzellen im oberen Brutraum gebrochen werden. Hier ist genaues Arbeiten gefragt, denn eine übersehene Zelle macht die ganze Serie zunichte. Nach weiteren 2-3 Tagen „kotzt“ das Volk regelrecht Jungbienen.

Viele Bienen auf engstem Raum – das Erfolgsrezept für Pflegevölker!
Die aufkommende Schwarmstimmung im unteren Brutraum wirkt sich zusätzlich positiv auf die Pflegebereitschaft aus. Die obere Brutzarge wird an die Stelle des unteren Brutraumes gestellt. Aus dem Volk suchst Du die Königin heraus und stößt zusätzlich von den Brutwaben mit offener Brut die Bienen zum Pflegevolk. Jetzt besitzt das Pflegevolk nicht nur ausreichende Vorräte in Form von Honig und Pollen, sondern auch ein Übermaß an pflegebereiten Ammenbienen. Hinzu kommen die Flugbienen des Spendervolkes, das einfach auf einem neuen Boden an einen anderen Platz am Stand gestellt wird.
Nach kurzer Wartezeit bekommt das Pflegevolk den Zuchtstoff. Dabei gebe ich max. 30 Zellen zur Pflege. Es besteht keine Gefahr, dass die kleinen Maden in den ersten Stunden vernachlässigt werden, da der Futtersaft der Ammenbienen ohne Zeitverlust an die Larven verabreicht wird. Nach 6 Tagen sind die Zellen gedeckelt und kommen bis kurz vor dem Schlupftermin in den Brutschrank. Vorteil: Keine Gefahr, dass die Zellen bei guter Tracht verbaut werden. Außerdem brauchen sie nach der Verdeckelung „nur“ noch eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die im Brutschrank gut gewährleistet werden kann.